Missverständnisse über den Freiwilligendienst

Entlarvung von Mythen, einschließlich Gefahren, Kosten, Auswirkungen, Wohltätigkeit und "weiße Retter".

Grafische Zusammenstellung verschiedener Stichworte auf einem grünen Sportrasen zum Thema "Missverständnisse über den Freiwilligendienst".

Entlarvung von Mythen, einschließlich Gefahren, Kosten, Auswirkungen, Wohltätigkeit und "weiße Retter".

Freiwilligenarbeit ist eine bereichernde und verändernde Erfahrung, die dir die Möglichkeit bietet, einen positiven Einfluss auf lokale Gemeinschaften auszuüben und gleichzeitig in eine vielfältige und lebendige Kultur einzutauchen. Wie bei jeder internationalen Freiwilligenarbeit gibt es jedoch oft Missverständnisse und Irrglauben, die dich als potenzielle Sporttrainerin oder potenziellen Sporttrainer davon abhalten können, den Schritt in die Freiwilligenarbeit im Ausland zu wagen.

Ist gefährlich ★ Ist zu teuer ★ Bewirkt nicht viel ★ Kein Bedarf mehr ★ Ist nur wohltätige Arbeit ★ Ist weißes Rettertum

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Freiwilligenarbeit ist gefährlich

Eines der hartnäckigsten Missverständnisse über Afrika ist, dass es ein unsicheres Ziel für eine Tätigkeit als helfende Freiwillige ist.

Es stimmt zwar, dass es zum Beispiel in Südafrika oder Kenia eine Reihe von Sicherheitsproblemen gibt, aber man muss sich auch darüber im Klaren sein, dass die Gefahren im Land sehr unterschiedlich verteilt sind. Wie in jedem Land gibt es Gegenden, die gefährlicher sind als andere, Städte, die mehr oder weniger betroffen sind, und selbst innerhalb einer Stadt gibt es große Unterschiede. Wie bei jeder Reise in ein unbekanntes Land ist es wichtig, sich vorher gut zu informieren und die üblichen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Vermeide es zum Beispiel, teure Gegenstände zur Schau zu stellen oder gehe nachts nicht alleine spazieren.

Als Freiwillige oder Freiwilliger lebst Du normalerweise in einer Gastfamilie und wirst Teil der Gemeinschaft, in der Du arbeitest. Die Verbindung zu deiner Gastfamilie, dem Projekt und den Projektmitarbeitenden und die daraus resultierende Integration geben dir eine andere Akzeptanz in der Region, in der du arbeitest.

Trotzdem solltest Du immer auf die Ratschläge Deiner Gastfamilie oder den Mitarbeitenden in deinem Projekt hören. Sie kennen die Situation vor Ort am besten und wissen, wie man sich verhalten sollte.

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Freiwilligenarbeit ist teuer

Viele Menschen gehen davon aus, dass Freiwilligenarbeit im Ausland teuer ist. Dazu gehören hohe Programmgebühren, Flüge, Visagebühren und zusätzliche Lebenshaltungskosten.

Ja, Freiwilligenarbeit ist mit Kosten verbunden, aber diese Kosten können durch sorgfältige Planung und Recherche in „persönlichen“ Grenzen gehalten werden. Außerdem variieren die Kosten für jedes Projekt je nach Land, Region, Leistungsumfang und spezifischen Projektstandards.

Mit deinem Projektbeitrag bezahlst du die Kosten für Transporte, Unterbringung und Verpflegung in deiner Gastfamilie und unterstützt die Projekte vor Ort bei der Durchführung ihrer Aktivitäten. Auch die transparente und faire Vermittlungsgebühr für COACH ABROAD ist ein Teil davon. Bedenke, dass du auch in deinem Heimatland Lebenshaltungskosten hast, die manchmal höher sind als die monatlichen Kosten für deinen Freiwilligendienst.

Dafür machst du im Ausland einmalige Erfahrungen, erlebst eine neue Kultur und lernst ein fremdes Land kennen. Und das nicht als Touristin oder Tourist, sondern mitten in der Gemeinschaft und im Leben der Einheimischen. Du erwirbst nicht nur neue persönliche Fähigkeiten, sondern machst auch einen Unterschied im Leben derer, die deine Hilfe brauchen. So gewinnst du viele neue Erinnerungen, die ein Leben lang halten!

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Freiwilliges Engagement kann nicht viel bewirken

Einige potenzielle Freiwillige glauben, dass ihr Beitrag keinen wirklich großen Einfluss auf das Leben der Menschen hat, denen sie helfen wollen. Das kann sie entmutigen und von der Teilnahme an Freiwilligenprogrammen abhalten.

Aber: Jede Anstrengung zählt.

Es ist wahr, dass du als Freiwillige oder Freiwilliger vielleicht nicht alleine große soziale und gesellschaftliche Probleme lösen kannst, aber die Beiträge jedes Einzelnen summieren sich. Die Arbeit, die du leistest, und sei sie noch so klein, kann ein Sprungbrett für positive Veränderungen sein. Sowohl für die Kinder und Jugendlichen und ihre Betreuerinnen und Betreuer in den Projekten als auch für die Gastfamilie.

Ein wichtiger Punkt dabei ist: Mit kompetenzbasierter Freiwilligenarbeit kannst du mehr erreichen. Nutze deine einzigartigen Fähigkeiten und Talente im Sport, um einen größeren Beitrag zu leisten. Egal ob du Handball, Fußball oder eine andere Sportart spielst, deine Fähigkeiten und Kompetenzen können für die lokale Gemeinschaft von unschätzbarem Wert sein. Freiwillige, die in ihrem bevorzugten Tätigkeitsfeld arbeiten, erreichen durch ihre persönliche Beteiligung mehr für das Projekt, sind engagierter und profitieren letztlich auch mehr für sich selbst. Freiwillige, die sich mit ihrer Arbeit nur austesten wollen oder keine klaren Ziele vor Augen haben, sind weniger produktiv, seltener zielorientiert und in geringerem Maße proaktiv dem Projekt gegenüber.

Ob es um Tierschutz in einem Tierheim, um Kinderbetreuung in einem Waisenhaus oder um Meer- und Naturschutz geht, der Einsatz der eigenen Fähigkeiten ist immer der Weg zum Ziel, um erfolgreich zum Projekt und seiner Zielsetzung beizutragen. Überlege dir auch, ob du dich nicht für einen längeren Zeitraum in einem bestimmten Projekt engagieren möchtest. Ein längerfristiges Engagement ermöglicht es dir, mehr Vertrauen in der Gemeinschaft aufzubauen, persönlichere Beziehungen zu knüpfen und den Fortschritt des Projekts zu beobachten und zu steuern. Auf diese Weise kannst du eine nachhaltigere Wirkung erzielen.

Und das gilt nicht nur für das Projekt, sondern auch für dich und deine Erfahrungen. Es braucht Zeit, sich an einem neuen Ort einzuleben und Vertrauen zu gewinnen. Sowohl für dich selbst als auch für die Menschen, mit denen du zusammenarbeitest. Das ist nicht in 2 bis 4 Wochen möglich. Überlege dir also, wie viel Zeit du dir für deinen Auslandsaufenthalt nehmen möchtest. Du wirst nicht nur einen tieferen Einblick und eine größere Wirkung erzielen, sondern auch für dich selbst mehr von einer anderen Kultur und Gemeinschaft lernen und mitnehmen können.

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Bei Freiwilligenarbeit geht es nur um wohltätige Arbeit

Obwohl Freiwilligenarbeit oft mit gemeinnütziger Arbeit in Verbindung gebracht wird, ist es wichtig zu verstehen, dass es sich um einen gegenseitigen Austausch handelt.

Du als Freiwillige oder Freiwilliger im Sport profitierst genauso wie die Projekte, in denen du arbeitest. Du kannst persönlich wachsen, ein besseres kulturelles Verständnis entwickeln und wertvolle emotionale und soziale Fähigkeiten erwerben.

Ein kultureller Austausch bietet dir die Möglichkeit, in eine andere, vielfältige und abwechslungsreiche Lebensweise einzutauchen und dadurch deine eigene Perspektive und dein Verständnis für die Welt zu erweitern. Freiwilligenarbeit hilft dir, dich persönlich weiterzuentwickeln und wichtige Fähigkeiten wie Anpassungsfähigkeit, Problemlösung und Kommunikation zu verbessern und zu schärfen. Dies ist sowohl für dein Privatleben als auch für dein Berufsleben von Vorteil.

Du kannst auch lebenslange Freundschaften mit Einheimischen oder anderen Freiwilligen knüpfen und so eine dauerhafte Beziehung und ein Zugehörigkeitsgefühl aufbauen. Durch deinen Freiwilligendienst, die Arbeit in einem anderen Kulturkreis und vor allem durch das Leben in einer Gastfamilie werden deine interkulturellen Kompetenzen und dein Verständnis für andere Kulturen gestärkt.

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Es gibt keinen Bedarf für mehr Freiwillige in Afrika

Manche Menschen sind der Meinung, dass Länder wie z.B. Südafrika, Kenia oder Tansania keine weiteren Freiwilligen mehr brauchen, da es bereits viele Organisationen und Menschen gibt, die sich um die spezifischen Herausforderungen des jeweiligen Landes kümmern. Zwar ist die Zahl der Projekte und Freiwilligenorganisationen in den letzten Jahren gestiegen, aber der Bedarf an Unterstützung ist in vielen Bereichen immer noch immens.

Wie viele gemeinnützige Organisationen weltweit benötigen auch lokale Projekte Helfer, um ihre Arbeit durchführen zu können. Oft fehlt es den Projekten an Sachmitteln (Bälle, Trikots, Sportausrüstung), Geld und auch an Personal. Durch Deinen Freiwilligeneinsatz hilfst Du der Organisation, mehr zu erreichen und Maßnahmen umzusetzen. Auch hier gilt: Je länger du in einem Projekt bleibst, desto größer ist der Nutzen, nicht nur für die Organisation, sondern auch für dich. Zusätzliche Freiwillige sind daher immer willkommen.

Die sozialen, ökologischen und gesundheitlichen Herausforderungen sind nach wie vor groß und vielfältig und bieten gerade deshalb weiterhin unzählige Möglichkeiten, sich als Freiwilliger einzubringen, zu helfen und mit seiner Arbeit positive Effekte zu erzielen. Hinzu kommt, dass Freiwillige oft nur einige Monate oder ein Jahr in einem Projekt bleiben, das aber nach ihrer Rückkehr in ihr Heimatland weitergeführt werden soll und muss, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.

Darüber hinaus entdecken immer mehr lokale Projekte, Initiativen und Change Maker das Potenzial und die Vorteile, die ihnen externes Wissen und Know-how für die Erreichung ihrer Ziele in den jeweiligen Communities eröffnen kann. Aspekte wie Spezialisierung, Fachkompetenz und zielgerichtete Unterstützung werden daher immer wichtiger.

Bei COACH ABROAD liegt der Schwerpunkt im sportlichen Bereich, weil wir davon überzeugt sind, dass Sport Menschen verbindet, Perspektiven schafft und positive persönliche Eigenschaften fördert.

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Freiwilligenarbeit ist "White Saviourism“

Es stimmt durchaus, das der Großteil an freiwilligen Helferinnen und Helfern bzw. Unterstützerinnen und Unterstützern aus Ländern des globalen Nordens stammt und bei Projekten in Ländern des Globalen Süden hilft. Der Vorwurf lautet: Weiße, privilegierte junge Menschen möchten „den armen afrikanischen Kindern ein wenig gute Zeit vermitteln und ein Lächeln ins Gesicht zaubern“. Die Kritik daran ist oft auch nicht ganz unbegründet.

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Über den „White Saviour Complex“ in der Freiwilligenarbeit und wie du dich dazu selbst als mögliche Freiwillige oder möglicher Freiwilliger hinterfragst.
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