Patchwork Kenia: Ein Reiseland voller Traditionen und Naturwunder, aber auch einiger Herausforderungen.

Ein weiter Blick über grünes Grasland im ländlichen Kenia mit einer Bergkette im Hintergrund.

Kenia bietet nicht nur unglaubliche Tierwelten, grüne Hochlandwälder und weiße Strände.

Kenia ist ein faszinierendes Land mit einer langen Geschichte, atemberaubenden Landschaften und einer vielfältigen Kultur.

Das beliebte Reiseziel hat bis zur Unabhängigkeit 1964 eine bewegte Geschichte hinter sich und hat in den letzten Jahren viele positive Veränderungen erlebt. Kenia gilt als fortschrittliches Land mit einer der besten Verfassungen, viele internationale Organisationen sind in Kenia vertreten oder haben sogar ihren Sitz in Kenia.

Trotzdem steht Kenia aber auch heute noch vor einer Reihe von Herausforderungen wie Armut und dicht besiedelten Slums. Daher ist es ratsam, dass du dich vor deinem Freiwilligeneinsatz auch über die aktuellen politischen und sozialen Hintergründe informierst. Mache dich auch mit den klimatischen Bedingungen vertraut, denn das Wetter kann je nach Region stark variieren. Durch die Mischung aus Küsten- und Hochlandklima kann es zu verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich warm bis heiß oder auch kühl sein.

flagge kenia
Schon gewusst? Für die Entsorgung abgenutzter oder beschädigter kenianischer Flaggen gibt es vorgeschriebene Methoden, die eine würdevolle Vernichtung durch Verbrennung vorsehen. Dabei ist streng darauf zu achten, dass die Flagge während des Verfahrens nicht den Boden berührt (generell verboten) oder sich verheddert.
Inhaltsverzeichnis

Ein Potpourri an Ethnien, Sprachen und Traditionen

Gerade im ländlichen Kenia hast du in deiner Gastfamilie die beste Möglichkeit, lokale Lebensweisen und Eigenheiten kennenzulernen und so die Kultur und Traditionen besser zu verstehen. Kultureller Austausch ist ein sehr wichtiger Bestandteil von Freiwilligenarbeit im Ausland und mit deiner Arbeit als Sportvolontärin oder Sportvolontär kannst du besonders in den ländlichen und benachteiligten Regionen Kenias positive Veränderungen bewirken.

In Kenia leben mehr als 40 verschiedene ethnische Gruppen. Jede Gruppe hat ihre eigene Identität, ihre eigenen Riten, Tänze und Geschichten. Ein bunter Flickenteppich aus Kikuyu, Luhya, Luo, Kamba, Massai, Somali und vielen anderen Gemeinschaften prägt die kenianische Gesellschaft.

Traditionen und Rituale sind nicht nur bei den tanzenden und dabei sehr hoch springenden Massai tief verwurzelt, auch die Tradition der Familie an sich steht im Mittelpunkt der kenianischen Gesellschaft. Viele legen großen Wert auf familiäre Bindungen und Solidarität. Ältere Familienmitglieder werden hoch geschätzt und ihre Weisheit und ihr Rat haben einen hohen Stellenwert. Im Zusammenleben mit deiner Gastfamilie solltest du diese Bedeutung und diesen Wert respektieren.

Auch außerhalb deiner Freiwilligenarbeit sind gemeinschaftliche Aktivitäten wie Feste oder Zeremonien wichtig für die Familie und die Community und fördern ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Kenianer sind im Allgemeinen sehr gastfreundlich und stolz darauf, ihre Kultur mit anderen zu teilen. Als Gast in deinem Projekt oder deiner Gastfamilie solltest du dich darauf einstellen, bei Veranstaltungen mitzutanzen oder aktiv an Gemeinschaftsaktivitäten teilzunehmen. Es wird dir bestimmt Spaß machen.

Trotz aller Herausforderungen wie Armut, Arbeitslosigkeit, Modernisierung oder Spannungen zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen ist Kenia ein warmherziges Land und viele Menschen bemühen sich, die reiche kulturelle Vielfalt zu schützen und zu bewahren. Lass dich mitreißen, lass dich treiben und vielleicht siehst du plötzlich manches mit anderen Augen.

Mehrere Mitglieder des Massai-Stammes in Kenia stehen in traditioneller Kleidung zusammen und schwenken Holzstöcke.
Bilder wie dieses von Angehörigen des bekannten Massai-Stammes transportieren in der Öffentlichkeit meist das Bild der klassischen kenianischen Gesellschaft, repräsentieren aber nur einen Bruchteil der über 50 Millionen Einwohner und mehr als 40 Ethnien.

Neben der Amtssprache Englisch werden über 50 verschiedene Sprachen und Dialekte gesprochen. Neben Englisch ist Swahili die wichtigste und meistgesprochene Sprache des Landes und wird von über 60% der Bevölkerung gesprochen. Es dient als Verkehrssprache zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen. Es ist also nicht nur eine Sprache, sondern auch ein wichtiges politisches und kulturelles Verständigungsmittel innerhalb Kenias.

Daher ist es für dich als Freiwillige oder Freiwilliger immer von Vorteil, neben Englisch auch ein paar Worte oder Sätze in Swahili zu lernen. Das erleichtert nicht nur die Kommunikation und hilft dir bei der täglichen Arbeit im Sportprojekt, sondern erhöht auch das Vertrauen in dich als "Neuling". Asante sana - Danke!

Das Leben als Volontärin oder Volontär in einer Kenianischen Gastfamilie

In Kenia wirst du in der Regel von deiner Gastfamilie wie ein Familienmitglied aufgenommen. Sie behandeln ihre Gäste auch wie Familienmitglieder und legen großen Wert darauf, dass sich die ausländischen Freiwilligen so gut wie möglich in die Familie integrieren. Sei offen für Gespräche und nimm auch außerhalb deiner Projektarbeit an ihrem Leben teil.

Dein Projekt, das für die Auswahl der Gastfamilien zuständig ist, wird versuchen, die Bedürfnisse von dir und der Gastfamilie so gut wie möglich in Einklang zu bringen. Gibt es Sprachbarrieren, bevorzugst du eine bestimmte Art der Ernährung während deines Aufenthaltes? Es gibt viele Fragen und gegenseitige Erwartungen, die im Vorfeld besprochen werden sollten. Deshalb versuchen wir in unserem Interview so viel wie möglich über dich zu erfahren.

In deiner Gastfamilie wird oft gemeinsam gegessen, was eine tolle Gelegenheit ist, nicht nur die lokale Küche, sondern auch deine neuen Familienmitglieder besser kennenzulernen. Vor allem traditionelle Gerichte wie Ugali, ein Brei aus Maismehl mit verschiedenen Beilagen, werden oft mit den Händen gegessen. Achte daher auf deine Hygiene und wasche dir vor jeder Mahlzeit die Hände.

Es ist üblich, sich nach dem Essen zu bedanken. Egal, ob du mitgekocht hast oder nicht. Der Koch oder die Köchin wird es zu schätzen wissen und es ist einfach ein Zeichen des Respekts. Im Allgemeinen ist es sehr wichtig, älteren Familienmitgliedern mit Respekt zu begegnen. Wenn man vorgestellt wird oder sich selbst neuen Leuten vorstellt, ist es üblich, zuerst die Älteren unter den Anwesenden zu begrüßen. Generell gilt, dass Höflichkeit und Freundlichkeit sowohl im Alltag als auch in Konfliktsituationen der beste Weg zu Anerkennung und Respekt sind.

Im Haushalt lebende Kinder werden in der Regel in die häuslichen Pflichten eingebunden. Auch wenn es natürlich hier und da zu „Unstimmigkeiten“ kommt, wer was zu tun hat. Im Prinzip ist es nicht anders als in europäischen Familien. Zeig auch als Gast die Bereitschaft, im Sinne des Gemeinschaftssinns bei den alltäglichen Aufgaben zu helfen. Frage, was du tun kannst oder werde einfach aktiv.

Achte aber darauf, wie die Familienmitglieder reagieren. Bestimmte Dinge sind oft nur für bestimmte Personen oder nur von bestimmten Personen zu erledigen. Finde das heraus und sprich darüber.

Mitglieder einer Gastfamilie für COACH ABROAD Sport-Freiwillige in Kenia.
Die Projektbetreuer und deine Gastfamilie werden dir helfen, dich in deinem neuen Zuhause einzuleben und dich mit den Herausforderungen des Alltags vertraut zu machen.

Vielleicht wird dir angeboten, deine Wäsche zu waschen. In Kenia wird dies jedoch oft noch von Hand gemacht und normalerweise wäscht jeder seine Unterwäsche selbst. Achte also darauf, dass du deine Unterwäsche nicht zusammen mit der normalen Wäsche abgibst, da dies als respektlos angesehen werden kann. Wenn du dir unsicher bist, ist es am besten, immer erst zu fragen, bevor du etwas tust. Das schafft Vertrauen und vermeidet ungewollte Missverständnisse.

Trotz aller Gastfreundschaft und Offenheit gibt es einige Dinge, auf die du während deines Freiwilligendienstes achten solltest.

Zum Beispiel haben die Mahlzeiten in der Regel einen gemeinschaftlichen Charakter. So ist es üblich, dass die Familie gemeinsam isst. Sich im eigenen Zimmer zu „verkriechen“ ist natürlich ab und zu möglich, sollte aber nicht die Regel sein. Es wird auch erwartet, dass du dich aktiv am Gespräch beteiligst. Das kann natürlich gerade am Anfang für dich als neues Familienmitglied schwierig sein. Du kennst noch niemanden oder weißt vielleicht nicht über bestimmte Dinge in der Gemeinschaft Bescheid. Aber du kannst natürlich von dir und deinem Leben erzählen, die Familie wird es spannend finden, andere Perspektiven zu hören.

Bei Fragen zu persönlichen Themen solltest du aber etwas Fingerspitzengefühl zeigen. Höre aufmerksam zu und du wirst mit der Zeit lernen, welche Themen als angemessen angesehen werden und über welche man lieber nicht spricht.

Eine Einladung zum Essen oder Essen im Allgemeinen abzulehnen, kann als respektlos empfunden werden, ebenso wie allzu kritische Bemerkungen darüber. Wenn dir etwas nicht schmeckt, lehne es höflich ab und probiere einfach etwas anderes. Sprich auch mit deinen Gasteltern darüber. Es bringt weder dir noch der Familie etwas, wenn du monatelang unzufrieden bist. Und trotz aller Bemühungen deiner Gastfamilie solltest du bedenken, dass sie oft nicht genug Geld hat, um sich üppige Mahlzeiten zu leisten. Vermeide also den Eindruck von Verschwendung.

Karibu chakula! - Willkommen beim Essen!

Die kenianische Küche ist so bunt und vielfältig wie das Land selbst. Viele Kenianer sind stolz auf ihre kulinarischen Traditionen und teilen gerne ihre Rezepte und Küchengeheimnisse.

Als Gast solltest du dich nicht nur von deiner Gastfamilie inspirieren lassen, sondern auch Streetfood ausprobieren und Neues entdecken. Die Ernährung in Kenia basiert hauptsächlich auf Reis, Maismehl und Getreideprodukten wie Chapati oder Mandasi. Dazu gibt es grünes Gemüse und verschiedene Bohnensorten. Es ist einfach, aber sehr lecker. Das Nationalgetränk ist Tee, der in Kenia Chai heißt. Zum Frühstück gibt es Süßkartoffeln, Manyokwurzeln oder Porridge. Lass dich auf das Essen ein.

Hier sind einige Dinge, die dir wahrscheinlich oft über den Weg laufen werden. Auch wenn dir etwas nicht schmeckt, geh einfach zum nächsten Gericht weiter, die Auswahl ist groß.

Junge Handballspieler in gelben Trikots beim Warten auf die Zubereitung einer Mahlzeit in einer Außenküche.
Junge Spieler eines Handballcamps in Kenia beim Warten auf die Zubereitung des Essens in einer Gemeinschaftsküche während der Spielpause.

Typische und alltägliche Gerichte in Kenia

Ugali

…ist eine Beilage aus Maismehl und ein Grundnahrungsmittel in Kenia. Es ist relativ geschmacksneutral, dient als Basis und wird oft mit Soßen, Gemüse oder Fleisch kombiniert. Traditionell wird Ugali mit den Händen gegessen.

Nyama Choma

… ist in Kenia sehr beliebt und bedeutet wörtlich übersetzt einfach „Grillfleisch“. Es ist im Prinzip eine kenianische Barbecue-Spezialität. Verschiedene Fleischsorten wie Rind, Ziege oder Huhn werden gut gegrillt und mit Gewürzen serviert.

Sukuma Wiki

…ist ein beliebtes grünes Blattgemüse, ähnlich dem Grünkohl. Es wird oft mit Tomaten, Zwiebeln und verschiedenen Gewürzen zubereitet und ist reich an Nährstoffen. Genau das richtige Powerfood für Sport Coaches wie dich und schmeckt hervorragend mit Ugali.

Chapati

…ist ein flaches, rundes Brot, meist aus Vollkornmehl, das zu verschiedenen Mahlzeiten gereicht oder einfach mit Chai zum Frühstück gegessen wird. Je nach Region und Beliebtheit wird es süß oder herzhaft zubereitet.

Githeri

…wird oft als Hauptmahlzeit serviert und besteht aus einer Mischung aus gekochten Bohnen bzw. Hülsenfrüchten und Maismehl. Es ist ein nahrhaftes Gericht und wird oft mit anderem Gemüse kombiniert.

Matoke

…sind Kochbananen mit einem einzigartigen Geschmack. Auch wenn du Bananen nicht unbedingt in dieser Kombination erwartest oder kennst, werden sie oft mit Fleisch oder Soße serviert. Sie sind in einigen Regionen einfach ein traditionelles Gericht und schmecken natürlich etwas anders als die Standardbananen aus der Obstabteilung deines Supermarktes.

A dish of plantains with meat and vegetables on a plate.
Matoke is a very popular dish made from unripe plantains and is traditionally served with the maize porridge ugali. It can also be eaten with other dishes such as meat, fish or vegetables.

Chai Tea

…das Nationalgetränk Kenias, wird normalerweise mit Milch und Zucker zubereitet. Oft ist er bereits gesüßt, wenn er serviert wird. Wenn du keinen Zucker magst, sag es deinem Gastgeber höflich.

Masala Chai

…ist ein kenianischer Chai-Tee, der für seinen intensiven Geschmack bekannt ist. Im Gegensatz zu normalem Chai-Tee, der meist mit Milch serviert wird, ist Masala Chai mit allerlei Gewürzen wie Ingwer, Zimt und Nelken verfeinert. Besonders in den Morgenstunden gilt er als beliebtes „Wachmachergetränk“.

Mandazi

…frittierte Teigstücke – solltest du zum Frühstück oder als Snack am Nachmittag probieren. Süß und beliebt.

Omena

…die “Sardinen” des Viktoriasees, werden meist getrocknet. Anschließend werden sie mit Tomaten und Zwiebeln frittiert und mit Ugali gegessen.

Pilau (Pilaw)

…ist ein relativ aromatisches Reisgericht, das nicht nur in Kenia sehr beliebt ist. Es wird traditionell mit Fleisch wie Huhn, Rind oder Ziege, Gemüse und verschiedenen Gewürzen zubereitet.

Mutura

Je nach Magen, Geschmack und Region – und wenn du es irgendwo findest – kannst du auch Mutura probieren. Dabei handelt es sich um eine traditionelle Blutwurstmischung aus gehackten Kutteln und Kuh- oder Ziegenfleisch, die in Därme gefüllt und oft als Vorspeise bei Festen oder Veranstaltungen serviert wird. Sie wird mit abgekühltem Blut versehen, gewürzt mit Chili, Rosmarin, Zwiebeln und anderen Kräutern und auf Holzkohle gegrillt.

Als Freiwillige oder Freiwilliger wirst du vor allem in ländlichen Regionen auf Luxusgüter verzichten müssen. Auch Milchprodukte sind aufgrund der Hitze und des fehlenden Kühlschranks in vielen Haushalten nicht die Regel.

Ein Gericht aus Mais und Fleisch auf einem Teller wird mit der Hand gegessen.
Da viele Speisen - nicht nur in Kenia - mit der Hand gegessen werden, ist eine gründliche Händehygiene sehr wichtig. Nutze dazu entweder die vorhandenen Möglichkeiten oder dein eigenes Wasser aus einer Flasche. Eventuell kannst du auch eine kleine Flasche in Reisegröße mit Handdesinfektionsmittel oder ein Desinfektionstuch verwenden.

Street food

Frag zunächst deine Gastfamilie oder deine Projektkollegen nach ihren eigenen Empfehlungen für beliebte Streetfood-Stände.

Als Volontärin oder Volontär wirst du in der Regel die besten Erfahrungen an Orten machen, die auch von Einheimischen besucht werden. Aber gut besucht ist nicht immer gleich gut, denn natürlich spielt auch der Preis eine Rolle. Trotzdem gilt: Probieren geht über Studieren. Achte deshalb mit gesundem Menschenverstand immer auf Stände, an denen das Essen frisch zubereitet wird, die frische Zutaten verwenden und einen sauberen Eindruck machen. So minimierst du das Risiko einer Lebensmittelvergiftung.

Da in Kenia viele Speisen mit den Händen gegessen werden, findest du auch an den kleinsten Streetfood-Ständen die Möglichkeit, dir die Hände zu waschen. Da es nicht immer fließendes Wasser gibt, wird dir das Wasser aus einem Krug oder einer Flasche über deine Hände gegossen und in einer Schüssel aufgefangen. Mach es dir zur Gewohnheit, dir vor und nach dem Essen die Hände zu waschen und nimm ein kleines, reisetaugliches Handdesinfektionsmittel mit.

Budgetierung für einen längeren Aufenthalt als Sporttrainerin oder Sporttrainer in Kenia

Je nach Region, in der du freiwillig als Sportcoachin oder Sportcoach tätig bist, variieren auch die Lebenshaltungskosten. Abgesehen von Verpflegung und Unterkunft in deiner Gastfamilie kommen noch weitere Kosten auf dich zu. Zum Beispiel für mobiles Internet, für öffentliche Verkehrsmittel oder natürlich, wenn du dir etwas auf dem Markt kaufen möchtest.

Mobile connection

Mobiles Internet ist weit verbreitet und in der Regel gut ausgebaut. Es gibt mehrere Mobilfunkanbieter, die verschiedene Datenpakete von Prepaid bis Vertrag anbieten. Die führenden Anbieter sind Safaricom, Airtel und Telkom. Safaricom ist der größte Mobilfunkanbieter, bietet eine breite Netzabdeckung und ist oft die zuverlässigste Wahl.

Es wird empfohlen, sich eine lokale SIM-Karte zu besorgen. Dein Projektpartner wird dir in der Regel bei der Auswahl und Beschaffung einer lokalen SIM-Karte behilflich sein. Da du in der Regel nur eine begrenzte Zeit im Ausland verbringst, sind Prepaid-Datenpakete für dich geeignet. Sie sind nicht nur oft günstiger, sondern auch flexibel, da sie keine Mindestvertragslaufzeit haben und du sie entsprechend deinem Bedarf aufladen kannst. Aufladen kannst du dein Guthaben bereits am Flughafen, in Mobilfunkgeschäften oder auch in kleinen Läden. In größeren Städten und an öffentlichen Plätzen gibt es teilweise kostenlose WLAN-Zugänge. Zum Beispiel in Hotels, Restaurants und Cafés.

Logos der kenianischen Telefonanbieter Airtel, Telkom und Safarikom.

Beachte, dass die Zuverlässigkeit des Mobilfunknetzes ein wichtiges Kriterium ist, insbesondere in ländlichen Regionen, in denen vielleicht dein Projekt durchgeführt wird.

Essen & Supermärkte

Die Kosten für Lebensmittel können natürlich je nach deinem Aufenthaltsort und deinen persönlichen Vorlieben variieren. Auf lokalen Märkten zum Beispiel kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch frische und erschwingliche Produkte kaufen und lokale Spezialitäten entdecken. Außerdem kannst du auf Märkten nicht nur einkaufen, sondern oft auch günstig und lecker essen. Geh einfach mit Mitgliedern deiner Gastfamilie auf den Markt und lass dich über Produkte und Preise informieren. Das nächste Mal schaffst du es dann auch alleine.

Im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern wie Südafrika ist es oft preiswerter, selbst zu kochen als essen zu gehen. Außerdem kannst du dich dabei selbst in der kenianischen Küche versuchen.

In Kenia gibt es mehrere Supermarktketten. Die Preise sind je nach Produkt niedriger als in Europa. Verschaffe dir zunächst einen Überblick, denn lokale Produkte sind oft billiger, während importierte und spezialisierte Produkte sehr teuer sein können. Tuskys ist eine der Supermarktketten mit vielen Filialen in verschiedenen Städten, Naivas ist die am weitesten verbreitete mit einer großen Auswahl an Produkten. Chandarana Foodplus ist bekannt für seine höherwertigen Produkte und hat mehrere Filialen in Nairobi und vor allem in den Städten. Carrefour hingegen ist eine internationale Supermarktkette.

Generell gilt für Kenia wie für andere afrikanische Länder, dass die Lebenshaltungskosten oft niedriger sind als in vielen europäischen Ländern, lokale Produkte in der Regel günstiger und importierte Waren teurer sind.

Vor allem auf Märkten ist es üblich, Preise zu verhandeln. Das lernst du am besten von deiner Gastfamilie. Bleib höflich und freundlich, damit du auch als Ausländer einen fairen Preis bekommst. Erkundige dich auch immer bei deinen Kollegen und deiner Gastfamilie nach den verschiedenen Preisen, so bekommst du mit der Zeit ein Gefühl für faire Preise und wirst auch als “Mzungu” (Ausländer) nicht übervorteilt.

Öffentliche Verkehrsmittel

Öffentliche Verkehrsmittel sind in Kenia wohl die günstigste Möglichkeit, von A nach B zu kommen. Was du dabei beachten solltest, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Und bitte denke daran: Verschwendung von Lebensmitteln wird in Kenia nicht gerne gesehen, also plane im Voraus und kaufe nur das, was du später auch brauchst.

Stressfrei von A nach B: Tipps für die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Eines gleich vorweg: In Kenia herrscht Linksverkehr. Obwohl Kenia über ein gut ausgebautes Verkehrssystem verfügt, wirst du mit der Zeit ein gewisses Verständnis für den Transport bzw. die öffentlichen Verkehrsmittel entwickeln (müssen). Du wirst lernen zu verhandeln, flexibel zu sein und dich damit abzufinden, dass die Straßenverhältnisse sehr unterschiedlich sind und auch Regeln „flexibel“ sein können.

Matatus

Matatus genannte Minibusse sind wie in anderen afrikanischen Ländern ein erschwingliches Verkehrsmittel. Matatus bringen dich von Stadt zu Stadt oder fahren innerhalb einer Stadt. Sie sind oft die „abenteuerlichste“ Alternative im öffentlichen Nahverkehr, da sie teilweise in schlechtem Zustand sind. Vor allem in ländlichen Gebieten sind Matatus meist das Hauptverkehrsmittel und daher oft überfüllt.

Wenn du eine Strecke täglich oder öfter fährst, solltest du jedoch den Fahrpreis im Voraus kennen, da es oft keine festen Tarife gibt. Außerdem sind die Preise meist in ländlichen Gebieten verhandelbar. Erkundige dich deshalb bei deinen Gasteltern oder deinem Projektbetreuer nach dem ortsüblichen Fahrpreis.

Erkundige dich auch, welche Busse in welche Richtung fahren. Je nach Strecke kann es sein, dass du den Matatu wechseln musst. Wenn du den Endpreis bereits bezahlt hast, wird der erste Fahrer in der Regel dem Fahrer des nächsten Matatus einen Betrag zahlen. Achte darauf, ob dies der Fall ist. Sei aber auch hier immer auf Überraschungen gefasst und versuche – auch wenn es nicht immer zu deinem Vorteil ist – flexibel und tolerant zu reagieren.

Außerdem ist es wichtig, vor allem wenn du umsteigen musst, darauf zu achten, dass du in das richtige Matatu einsteigst. Die Fahrer wollen ein Geschäft machen oder locken dich manchmal in das falsche Fahrzeug. Vergewissere dich anhand der Richtungsschilder an den Matatus oder durch Rückfragen bei anderen Fahrgästen, dass du im richtigen Fahrzeug sitzt.

Außerdem solltest du genügend Bargeld in deiner Tasche haben, da Kreditkarten in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen, Minibussen oder auch bei Motorrädern in der Regel nicht akzeptiert werden. Achte auch darauf, dass du genügend Kleingeld oder kleine Scheine dabei hast, da es oft schwierig ist, Wechselgeld zu bekommen.

Straßenszene mit zwei Bussen des öffentlichen Nahverkehrs in Nairobi, Kenia.
Matatus oder Minibusse sind nicht nur in ländlichen Gebieten ein erschwingliches öffentliches Verkehrsmittel und oft überfüllt. Die Preise sind oft verhandelbar und Reisende sollten sich im Voraus über den Fahrpreis informieren. Vergewissere dich, dass du den richtigen Matatu nimmst und genügend Bargeld dabei hast, da Karten nicht akzeptiert werden.

Boda bodas

Boda Bodas sind kleine Motorradtaxis und eine schnelle Möglichkeit, sich durch den Stadtverkehr zu schlängeln. Aber auch auf dem Land sind sie oft das schnellste Fortbewegungsmittel. Wenn du sie öfter nutzen möchtest, lerne zu verhandeln und kläre den Preis vor der Fahrt, um Missverständnisse zu vermeiden. Auch hier sind die Ansprechpartner in deinem Projekt oder deiner Gastfamilie die besten Ratgeber.

Was die Sicherheit der Bode Bodas angeht, solltest du mit gesundem Menschenverstand entscheiden. Manche Fahrer tragen Helme, was (theoretisch) auf einen aufmerksameren Fahrer schließen lässt, oder du kannst einen Blick auf das Motorrad werfen und dich für einen Fahrer entscheiden, dessen Motorrad in einem gepflegten Zustand zu sein scheint. Oft hat der Fahrer aber keinen Helm für dich, geschweige denn Schutzkleidung, so dass du hier immer ein eigenes Risiko eingehst, das du selbst einschätzen und letztlich tragen musst.

Busse des öffentlichen Nahverkehrs stehen an einer Haltestelle in Nairobi.
Öffentliche Busse sind in größeren Städten weit verbreitet. Die Fahrpläne können variieren, daher ist es wichtig, dass du dich im Voraus über Routen, Preise und Abfahrtsorte informierst.

Öffentliche Busse

Öffentliche Busse gibt es vor allem in den größeren Städten. Es gibt verschiedene Unternehmen und vor allem in Nairobi eine große Vielfalt. Bei einigen Bussen wirst du das Gefühl haben, in einen Partybus einzusteigen, da sie oft mit lauter Musik und teilweise mit Bildschirmen ausgestattet und bunt bemalt sind. Erkundige dich bei deiner Gastfamilie und deinem Projektbetreuer, welche Busse du nehmen kannst und solltest.

Es gibt zwar Fahrpläne, aber je nach Region und Verkehr, der in Großstädten wie Nairobi extrem chaotisch ist, werden diese oft nicht eingehalten. Wenn du also Termine hast, plane immer einen entsprechenden Zeitpuffer ein. Glücklicherweise sind die Fahrpreise festgelegt und erschwinglich. Trotzdem ist es ratsam, sich im Voraus über die Strecken, den Fahrpreis, die Fahrpläne und vor allem die Abfahrtsorte zu informieren.

Busse auf dem Land haben oft feste Routen und Haltestellen, können aber trotzdem möglicherweise an verschiedenen Orten abfahren. Achte also darauf, dass du genau weißt, wohin du willst, und erkundige dich vor dem Einsteigen. Sei auch zeitlich etwas flexibel, denn gerade in ländlichen Gebieten kann es aufgrund der Straßenverhältnisse zu Verspätungen kommen.

Taxis

Auch im Taxi ist es üblich, bar zu bezahlen. Auch hier solltest du den Fahrpreis vorher aushandeln, da nicht immer Taxameter verwendet werden. Das Taxi sollte ein gut erkennbares Logo haben und der Fahrer eine Lizenz besitzen. Wähle grundsätzlich offizielle Taxis von Unternehmen, die du kennst, oder frage deine Gastfamilie nach lokalen Anbietern.

Fahrrad-Taxis

In einigen Regionen wie Kisumu gibt es noch Fahrradtaxis . Sie sind aber nicht mehr so verbreitet wie früher. Wenn du jedoch kurze Strecken zurücklegen musst und ein Fahrradtaxi siehst, probiere es aus und mache es dir auf dem gepolsterten Gepäckträger des Fahrers bequem.

E-hailing

In Kenia gibt es auch E-Hailing-Anbieter wie Uber, Bolt und Little Cab, die vor allem in den größeren Städten wie Mombasa, Nairobi und Kisumu über Apps gebucht werden können. Vor der Routenplanung solltest du dich in der jeweiligen App über die Verfügbarkeit informieren, da diese auch stark von der Infrastruktur und der Nachfrage in der jeweiligen Region abhängt. E-Hailing-Anbieter sind in der Regel eine sichere und verlässliche Alternative zu anderen Transportmitteln.

Tuck-tucks

Tuck-Tucks findet man neben Taxis häufig in Küstenregionen und kleineren Städten. Diese schrulligen motorisierten Dreiräder sind immer eine Fahrt wert. Erkundige dich auch hier nach den üblichen Preisen und lerne, gegebenenfalls zu verhandeln.

Alkohol- und Drogen in Kenia

Kenia hat strenge Gesetze bezüglich des Konsums von Alkohol und Drogen. Als Sportcoach, der längere Zeit in Kenia verbringt, solltest du natürlich die lokalen Gesetze kennen und respektieren. Auch aus Rücksicht auf deine Gastfamilie, dein Projekt und deine Rolle als Freiwillige oder Freiwilliger in Sport- und Jugendprojekten solltest du sehr zurückhaltend mit dem Konsum von Alkohol sein.

Das bedeutet nicht, dass Alkohol verboten ist oder nicht toleriert wird. Es gibt öffentliche Plätze, an denen der Konsum von Alkohol verboten ist, und andere, an denen er nur sehr eingeschränkt erlaubt ist, vor allem in ländlichen Gegenden. Die Situation kann also von Ort zu Ort unterschiedlich sein.

Im Allgemeinen ist der Kauf und Konsum von Alkohol ab 18 Jahren erlaubt. Alkohol darf nur in lizenzierten Verkaufsstellen erworben und nur an Orten konsumiert werden, die über die erforderliche Lizenz verfügen. Der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit wird außerdem häufig kontrolliert. Wichtig: Fahren unter Alkoholeinfluss ist verboten und wird streng bestraft. Bei der Überschreitung der Promillegrenze drohen hohe Geldstrafen und eventuell sogar Gefängnisstrafen. Neben den rechtlichen Folgen drohen auch soziale Konsequenzen wie Stigmatisierung in der Familie oder der Gemeinde.

Dein Aufenthalt, insbesondere als freiwilliger Sportcoach, sollte von Respekt und Verantwortung geprägt sein und du solltest ein Vorbild für die Kinder und Jugendlichen sein, mit denen du arbeitest und für die du dich engagierst.

Drogen, auch wenn sie kulturell akzeptiert sind, wie z.B. das Kauen von Khat, und übermäßiger Alkoholkonsum können nicht nur deinem Ansehen in der Gemeinde und deiner Gastfamilie schaden, sondern auch dem Ansehen des Projektes und der zukünftigen Freiwilligen. Es ist wichtig, dass du deine Rolle als Freiwillige oder Freiwilliger im Voraus überdenkst und dir deiner Verantwortung bewusst bist.

Als Freiwillige oder Freiwilliger in einem Sportprojekt hast du eine Vorbildfunktion und förderst einen gesunden Lebensstil. Alkohol und Drogen passen nicht dazu.

Der Besitz und Konsum illegaler Substanzen ist in Kenia verboten. So ist beispielsweise der Besitz von illegalen Drogen wie Cannabis, Kokain und Heroin in Kenia streng verboten und wird mit hohen Strafen geahndet. Vermeide daher generell den Konsum von Drogen jeglicher Art.

Vom Mainstream zur lokalen Besonderheit: Kenias religiöse Vielfalt

Kenia ist hinsichtlich Religion und Glaube äußerst vielfältig, wobei das Christentum und der Islam die beiden dominierenden Religionen sind. Daneben gibt es zahlreiche weitere traditionelle afrikanische Glaubensrichtungen mit entsprechenden Riten und Traditionen sowie kleinere Gemeinschaften, die dem Hinduismus folgen. Grob gesagt ist der östliche Teil Kenias eher muslimisch und der westliche Teil christlich geprägt.

Wenn du mit deiner Gastfamilie oder in deiner Gemeinde an religiösen Veranstaltungen oder Festen teilnimmst, solltest du im Sinne der Harmonie Respekt und Offenheit zeigen und vermeiden, über andere Religionen zu urteilen oder selbst Vorurteile zu zeigen. Religion kann auch in Kenia ein heikles Thema in Gesprächen und Diskussionen sein. Vermeide es entweder, dich daran zu beteiligen, oder drücke dich diplomatisch aus, um mögliche Spannungen zu vermeiden.

Achte auch auf mögliche Implikationen für dich und dein Erscheinungsbild, die sich u.a. aus religiösen Richtungen ergeben können.

Allzu freizügige Kleidung wird trotz der hohen Temperaturen nicht unbedingt akzeptiert. Achte daher darauf, welcher Kleidungsstil, wie z.B. bedeckte Schultern oder auch Knie, in deiner Gastfamilie, deiner Gemeinde und auch in deinem Projekt erwünscht und akzeptiert ist. Auch wenn zu Hause ausgiebiges Sonnenbaden oder oberkörperfreies Joggen akzeptiert sind, kann dies in einem eher traditionellen und konservativen Umfeld negativ oder sogar missverstanden werden.

Es ist wichtig, sich über Verhaltensregeln und mögliche Kleidervorschriften im Projekt zu informieren. Sei tolerant und passe dich an. Das schafft auch mehr Akzeptanz für dich und deine Arbeit.

Eine freiwillige Sporttrainerin, die Projektmentorin und ihre Spielerinnen feiern mit erhobenen Händen den Sieg eines Handballspiels in Kenia.
Der Sieg wird gefeiert: Kenianische Teilnehmer feiern mit freiwilligen Sporttrainern von "Play-Handball" den erfolgreichen Abschluss eines Sportturniers. Informiere dich über die Verhaltensregeln und eventuelle Kleidungsvorschriften, die im Rahmen des Projekts für das Training und das Coaching gelten.

Wie in den meisten christlichen Regionen der Welt ist der Sonntag auch in Kenia ein traditioneller Ruhetag. In muslimisch geprägten Regionen kann der Freitag als Gebetstag besonders wichtig sein. Je nachdem, wo du dich aufhältst oder dein Projekt stattfindet, solltest du deine Aktivitäten entsprechend planen. Das gilt auch für den muslimischen Fastenmonat Ramadan, in dem die Öffnungszeiten von Geschäften und Restaurants eingeschränkt sein können.

Hier noch ein paar zusätzliche Tipps:

  • Frage am besten vorher um Erlaubnis wenn du eine religiöse Stätte besuchen möchtest. In manchen Religionen dürfen nur Mitglieder der jeweiligen Religion bestimmte Orte oder Gebäude betreten.

  • Was die Kleiderordnung beim Besuch religiöser Stätten betrifft, gilt in Kenia wie überall auf der Welt: Achte auf angemessene und respektvolle Kleidung. Insbesondere in Moscheen und Kirchen sollten Schultern, Knie und andere „sensible Körperteile“ bedeckt sein.

  • Verhalte dich bei Zeremonien zurückhaltend, insbesondere das Fotografieren während einer Zeremonie kann als störend empfunden werden. Schau dich eventuell um, wie sich andere Teilnehmer verhalten oder erkundige dich einfach vorher nach den geltenden Regeln.

  • Auch wenn du keinen oder einen anderen Glauben hast, versuche, eine Einladung zu religiösen Feiern oder Ritualen anzunehmen. Natürlich nur, wenn es dir nicht unangenehm ist. Sei dankbar für die Gastfreundschaft und den „kostenlosen“ Einblick in die lokale Kultur und die Riten deiner Gemeinschaft. Ansonsten lehne höflich ab.

Intimität und Sexualverhalten als Freiwilliger in Kenia

Als Freiwillige oder Freiwilliger aus dem Ausland solltest du dir der kulturellen Unterschiede im Umgang mit Sexualität in Kenia bewusst sein. Die kenianische Gesellschaft ist relativ konservativ, wenn es um sexuelle Themen geht. Offene Gespräche über Sexualität können als unpassend empfunden werden, genauso wie religiöse Themen, also sei vorsichtig, wie du dich verhältst und worüber du sprichst.

Drei farbige Menschen halten sich gegenseitig an den Händen.
Als internationaler Freiwilliger in Kenia solltest du dir der kulturellen Normen und gesetzlichen Einschränkungen in Bezug auf Sexualität bewusst sein, um ein respektvolles und verantwortungsbewusstes Verhalten zu gewährleisten.

Kenia hat klare Gesetze, die das sexuelle Verhalten regeln. Das fängt schon beim Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit an, der in der Gesellschaft oft als unangemessen angesehen wird. Um Missverständnisse oder gar negative Reaktionen zu vermeiden, solltest du daher auf Küsse und andere intime Handlungen in der Öffentlichkeit verzichten.

Dies gilt insbesondere auch für das Thema Homosexualität. Denn diese ist in Kenia gesetzlich verboten und gilt auch gesellschaftlich als Tabu. Dies gilt auch gegenüber der LGBTQ+-Community. Daher ist es sehr ratsam, vorsichtig zu sein, wenn du dich öffentlich dazu bekennst oder gar entsprechende Handlungen vornimmst. Bei der Auswahl eines Landes für deinen Freiwilligendienst solltest du auch diese Punkte berücksichtigen, ebenso wie deine eigene Toleranz oder dein Verständnis für bestimmte Ansichten.

Nicht alle Menschen haben den gleichen Zugang zu Sexualerziehung oder zu Gesundheitsdiensten, die in der Lage sind, dieses Thema in einem angemessenen Umfang zu behandeln oder gar darüber zu informieren. Außerdem haben manche Gemeinschaften ihre eigenen sexuellen Bräuche und Traditionen, die wiederum eine lokale Rolle spielen. Also beherzige dieses Thema und handle entsprechend. Ein Fehlverhalten dieser Art kann nicht nur für dich (rechtliche) Konsequenzen haben, sondern auch auf deine Gastfamilie zurückfallen.

Krabbeltiere und Co: Allgemeine Gesundheitstipps

In Kenia erwarten dich wunderschöne Landschaften und eine reiche Tierwelt, sei es an der Küste oder im Hochland. Die Tiere leben oft wild und nicht nur die großen Tiere wie Nilpferde sind aufregend anzusehen, sondern können auch gefährlich werden. Informiere Dich über mögliche gesundheitliche Risiken in der Tier- und Pflanzenwelt in der Region in der dein Freiwilligeneinsatz ist.
Blätter der Giftpflanze Acokanthera mit ihren schwarzen Beren in Kenia.
Wie der Name "Pfeilgiftpflanze" schon verrät, werden Pflanzen der Gattung Acokanthera als Pfeilgift bei der Jagd verwendet. Sie ist vom Samen bis zur Frucht giftig und kann Herzversagen und Lähmungen verursachen. Sie kommt in ganz Kenia vor und wächst in Wäldern und Savannen / Foto: Wikipedia public domain

Es ist nicht nur wichtig und notwendig, sich im Vorfeld über bestimmte Gesundheitsrisiken zu informieren, sondern auch nach der Ankunft bei der Gastfamilie und dem Mentor Rat einzuholen.

Denn außerhalb von Nairobi oder anderen Großstädten kann die medizinische Versorgung technisch, logistisch oder hygienisch problematisch sein oder es fehlen ausgebildete Fachärzte. Informiere dich zum Beispiel über Malaria, die Giftigkeit bestimmter Pflanzen, Insekten und Reptilien oder übertragbare Krankheiten. Bereite dich vor und nimm eine gut ausgestattete Reiseapotheke mit.

Deine Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen, nicht nur für dich selbst, sondern auch für einen reibungslosen Ablauf deiner Arbeit im Projekt.

Malaria

Abgesehen von Großstädten wie Nairobi, einigen Gebieten in den Zentralprovinzen oder im Hochland ab 2500m gilt Kenia ganzjährig als Malaria-Risikogebiet.

Je nach Projektstandort solltest du dich bei deinem Arzt oder in einem Tropeninstitut über eine geeignete Malariaprophylaxe beraten lassen. Außerdem solltest du erwägen, die Prophylaxe während deines gesamten Aufenthaltes einzunehmen. Als genereller Schutz wird die Verwendung von Insektenschutzmitteln mit hohem DEET-Gehalt empfohlen. Vor allem abends.

Und vielleicht solltest du auch ein Reisemoskitonetz mitnehmen, das du nicht nur in deiner Gastfamilie, sondern auch auf Reisen flexibel einsetzen kannst.

Impfungen

Bevor du dich für einen längeren Freiwilligendienst entscheidest, solltest du auch überprüfen, ob du über alle empfohlenen Impfungen verfügst. Generell werden Impfungen gegen Hepatitis A, Diphtherie, Polio und Gelbfieber empfohlen, bei längeren Aufenthalten auch gegen Hepatitis B, Typhus, Tollwut und Meningokokken.

Ausführliche Beratung und Information erteilt das Tropeninstitut oder dein Hausarzt. Für die Einreise nach Kenia sind keine Impfungen vorgeschrieben. Bei der Einreise aus einem Gelbfieber-Drittland muss jedoch eine Gelbfieberimpfung nachgewiesen werden.

Beachte auch die Zeit der Immunisierung für bestimmte Impfungen wie Gelbfieber oder Tollwut. Bereite dich also rechtzeitig auf deinen Aufenthalt vor.

Flora und Fauna

Trotz der Schönheit vieler Landschaften gibt es natürlich auch in Kenia giftige Pflanzen. Sie können in deiner unmittelbaren Umgebung wachsen oder dir auf einer Wanderung begegnen.

Verzichte generell auf den Verzehr von Beeren und Früchten aus der Natur und lasse dich auch diesbezüglich von deiner Gastfamilie beraten. Achte auch auf mögliche gefährliche Insekten wie Ameisen, Spinnen oder Skorpione, die in der Umgebung leben und eine schmerzhafte Begegnung sein können.

Auch gibt es eine Reihe von Schlangenarten, die in Kenia vorkommen. Die meisten von ihnen sind nachtaktiv und eher scheu als aggressiv, trotzdem sind einige giftige Exemplare darunter wie die weit verbreitete Puffotter oder die Grüne und die Schwarze Mamba.

Erfahre mehr über allgemeine Gesundheitstipps für deinen erfolgreichen Einsatz als freiwillige Sporttrainerin oder freiwilliger Sporttrainer.

Die Informationen auf dieser Seite werden nach bestem Wissen und Gewissen zur Verfügung gestellt, sind relativ allgemein gehalten und stellen nur einen Bruchteil dessen dar, was im Alltag einer freiwilligen Sporttrainerin oder eines freiwilligen Sporttrainers im Ausland vorkommen kann. Persönliche Erfahrungen oder Erkenntnisse anderer Reisender oder Freiwilliger können sich stark von deinen eigenen unterscheiden. Preise, Fahrpläne und Gesetze können sich ändern. Insbesondere in Bezug auf Malaria, Impfungen und Gesundheit im Allgemeinen empfehlen wir dir, dich auch in anderen Quellen (einschließlich offizieller Quellen) zu informieren. Wenn du Fehler oder Unstimmigkeiten entdeckst, hilf uns bitte, die Informationen zu korrigieren, indem du uns eine E-Mail an info@coachabroad.de schickst - vielen Dank!

Weitere externe Information Kenia:

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