Die Vorteile einer Freiwilligentätigkeit sind grenzenlos, aber es ist wichtig, dass du als Volontärin oder Volontär die Sicherheitsvorkehrungen und möglichen sozialen Probleme kennst, um eine sichere und letztendlich befriedigende Erfahrung zu machen. Sicherheit ist ein wichtiges Thema, vor allem in bestimmten städtischen Gebieten. Länder wie Südafrika haben eine relativ hohe Kriminalitätsrate, einschließlich Diebstahl, Raub und Gewaltverbrechen.
Informiere dich über mögliche Risiken und benutze immer deinen gesunden Menschenverstand, um Risiken zu minimieren. Nutze die Unterstützung deines Freiwilligenprojekts und höre auf die Ratschläge deiner Gastfamilie und der Mitarbeitenden im Projekt. Sie sind die besten Quellen für aktuelle Informationen über sichere Gebiete, potenzielle Risiken und örtliche Gepflogenheiten.
Sicher unterwegs: Tipps für öffentliche Verkehrsmittel, E-hailing und Autofahren
- Vermeide es, allein unterwegs zu sein, besonders nach Einbruch der Dunkelheit.
- Viele öffentliche Verkehrsmittel können überfüllt sein, was nicht nur unbequem, sondern auch gefährlich sein kann.
- Achte auf deine Wertsachen, wenn du lokale Busse und Bahnen benutzt, und zeige dein Handy oder andere Wertsachen nicht offen herum, um Diebstähle zu vermeiden.
Bitte beachte zunächst, dass in einigen Ländern Linksverkehr herrscht. Dazu gehören Südafrika, Namibia und Tansania.
Informiere dich vor deiner Fahrt über die beste Route und benutze, wenn möglich, ein GPS, damit du dich nicht verirrst. Informiere deine Freunde oder deine Gastfamilie und teile ihnen deine geplante Route oder dein Ziel mit. Im Idealfall solltest du sie auch informieren, wenn du sicher am Ziel angekommen bist. So machen sie sich weniger Sorgen.
Ampeln und Kreuzungen sind potenzielle Gefahrenzonen. Halte Türen und Fenster geschlossen, beobachte die Umgebung genau und halte genügend Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen, damit du schnell weiterfahren oder ausweichen kannst.
Benutze kein Handy während du an einer Ampel stehst, so genannte „smash and grab“ Überfälle sind in manchen Gegenden keine Seltenheit. Achte auf ungewöhnliche Aktivitäten oder verdächtige Personen, um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen.
Manchmal werden auch verschiedene Methoden angewandt, um ein Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Zum Beispiel die Blockierung der Fahrbahn durch Steine oder andere Gegenstände. In diesem Fall ist es ratsam, das Hindernis vorsichtig, aber bestimmt zu umfahren, ohne das Fahrzeug anzuhalten.
Auch zunächst einfache Dinge wie die Überprüfung des Tankfüllstands oder der Fahrzeugbeleuchtung können Risiken vermindern.
Lasse außerdem keine Wertgegenstände offen im Auto liegen, sondern verstaue sie im Kofferraum.
Auf Autobahnen und Landstraßen wirst du oft Einheimische sehen, die mit Geldscheinen wedeln und auf eine Mitfahrgelegenheit warten. Das ist nicht ungewöhnlich, da es oft die einzige Möglichkeit ist, von A nach B zu kommen. Deine Sicherheit hat aber oberste Priorität, deshalb solltest du keine Anhalterinnen oder Anhalter mitnehmen.
Wenn du eine Panne oder einen Platten hast, fahre vorsichtig weiter, bis du sicher anhalten kannst. Das kann die nächste Tankstelle oder der Parkplatz eines Supermarktes sein. Vermeide es, auf der Autobahn zu halten, besonders bei Dunkelheit, und suche stattdessen einen öffentlichen Platz oder einen gut beleuchteten Ort auf. Schließe dein Auto ab und hole sofort Hilfe.
Dazu ist es sinnvoll, alle notwendigen Kontaktdaten des Autovermieters sowie die Telefonnummern der örtlichen Polizei parat zu haben.
In ländlichen Gebieten kann es auch vorkommen, dass Tiere auf die Straße laufen. Seien es Kühe oder auch Wildtiere. Achte darauf und passe deine Fahrweise der Situation an.
Zuhause und unterwegs - Tipps zum Verhalten als Freiwillige oder Freiwilliger im Ausland
Unabhängig davon, ob du in einer Gemeinde, in einer Freiwilligenunterkunft oder bei einer Gastfamilie untergebracht bist, solltest du darauf achten, dass die äußeren Bedingungen sicher sind. Es ist ratsam, Türen und Fenster abzuschließen, wenn du nicht zu Hause bist.
Gestohlene Wertsachen wie dein Tablet oder deine Kamera sind nicht nur persönlich ärgerlich, sondern ziehen auch notwendige, aber unangenehme Schritte wie den Kontakt mit der Polizei und der Versicherung nach sich. Neben dem Verlust von Wertsachen und persönlichen Daten ist der Ersatz von elektronischen Geräten in manchen Ländern mit hohen Kosten verbunden. Ein iPhone ist generell schon nicht billig, aber in Südafrika zum Beispiel noch viel teurer.
Gib niemals den PIN-Code einer Alarmanlage heraus, wenn es eine gibt, weder bei deiner Gastfamilie noch in den Gebäuden deines Projekts.
In einigen Ländern gibt es ein großes Problem mit Drogenmissbrauch, was zu unberechenbarem Verhalten führen kann, sowohl in einem Stadtzentrum wie Johannesburg als auch in ärmeren Gegenden. Solltest du in eine brenzlige Situation oder gar in einen Überfall geraten, versuche jede Konfrontation zu vermeiden. Vor allem Drogen wie Tik sind extrem aufputschend und geben dem Konsumenten ein Gefühl von Stärke und Unverwundbarkeit.
Vermeide es generell, abends und nachts durch die großen Innenstädte zu laufen, zum Beispiel auf dem Heimweg von einem Restaurant. Nach Geschäftsschluss sind die Innenstädte oft wie ausgestorben. Wenn du dich auf einer Straße oder in einer bestimmten Gegend unwohl fühlst, versuche, an belebtere oder besser beleuchtete Orte auszuweichen, auch wenn diese zunächst nicht auf deinem Weg liegen.
Vorsicht vor Betrug an Geldautomaten!
Wenn du Bargeld an Geldautomaten (ATM – Automated Teller Machine) abhebst, benutze am besten Automaten in gut beleuchteten, belebten Gegenden, im Supermarkt oder direkt in der Bank und sei diskret bei deinen Transaktionen. Vermeide ATMs direkt an einer Straße.
Decke den Bildschirm mit deiner Hand ab, wenn du deinen PIN-Code eingibst, und nimm niemals Hilfe an, die dir am Geldautomaten angeboten wird. Viele Geldautomaten sind mit Sicherheitspersonal ausgestattet, um kriminelle Aktivitäten zu verhindern. Bitte sie jedoch nicht um Hilfe, wenn du Probleme mit deinen Transaktionen hast. Wenn du Probleme hast, versuche lieber direkt in die Bank zu gehen und mit einer Mitarbeiterin oder Mitarbeiter zu sprechen.
Vermeide es, Geldautomaten spät in der Nacht oder an abgelegenen Orten zu benutzen. Trage generell so wenig Bargeld wie möglich bei dir und verwende stattdessen alternative Zahlungsmethoden. Das Bezahlen mit dem Handy oder der Kreditkarte ist je nach Ort weit verbreitet. Setze außerdem ein tägliches Abhebelimit für deine Karten fest.
Wenn deine Kreditkarte eingezogen oder gestohlen wurde, versuche, die Sperrfunktion über deine Handy-App zu nutzen oder deine Karte online oder telefonisch vorübergehend zu sperren.
Sicherheitstipps: Richtiges Verhalten bei einem Überfall
Besonders in Ländern und Regionen mit großen sozialen Ungleichheiten können Diebstähle und Überfälle vorkommen und zu gefährlichen Situationen führen.
Nicht nur als Touristin oder Tourist, sondern auch als Freiwillige oder Freiwilliger, der in benachteiligten Gebieten lebt und arbeitet, ist es wichtig, sich in dieser ungewohnten und überraschenden Situation richtig zu verhalten.
Aber darüber zu lesen ist eine Sache, es in einer bedrohlichen und unerwarteten Situation zu tun, eine andere. Dennoch ist es wichtig, sich auf solche Situationen vorzubereiten und zu wissen, wie man sich bei einem Überfall richtig verhält. Denn deine Sicherheit und die deiner eventuellen Begleiter hat oberste Priorität.
Es ist wichtig, in solchen Situationen ruhig und überlegt zu reagieren.
Auch wenn der Schreck noch so tief sitzt, die erste und wichtigste Regel bei einem Überfall ist, nicht in Angst und Panik zu verfallen und Ruhe zu bewahren. Überlegtes Handeln ist in Gefahrensituationen entscheidend.
Atme tief durch und versuche, ruhig zu bleiben. So kannst du klare Entscheidungen treffen und provozierst den Täter nicht zu noch aggressiverem Verhalten. Vermeide heroische Handlungen und befolge die Anweisungen, um das Risiko einer gesundheitlichen Schädigung zu minimieren.
Raubüberfälle zielen meist auf Geld, Wertsachen wie Handy oder eventuell teure Wanderausrüstung ab. Wenn es um dein Handy, deine persönlichen Daten oder Urlaubsfotos geht, klingt „Kooperation“ zunächst abwegig, ist aber entscheidend für den glimpflichen Ausgang eines Überfalls. Leiste keinen Widerstand. Dein Leben und deine Sicherheit sind wertvoller als jeder materielle Besitz. Gib die geforderten Wertsachen heraus, ohne Widerstand zu leisten. Selbst bei einem Überfall mit z.B. einer Eisenstange weiß man nie, welche weiteren Waffen in der Kleidung versteckt sind. Außerdem ist nicht immer sofort erkennbar, inwieweit die Person aufputschende Drogen genommen hat und deshalb unberechenbar reagieren kann.
Ruhe zu bewahren hilft dir außerdem dabei, sich so viele Einzelheiten wie möglich zu merken. Denn jedes Detail über die kriminelle Person kann später für die Aufklärung des Falles oder die Fahndung wichtig sein. Präge dir Größe, Haut- und Haarfarbe, Stimme, Kleidung und eventuelle Besonderheiten wie Tätowierungen oder Narben ein. Bei Autos können Modell, Farbe und Kennzeichen wichtig sein, ebenso die Fahrtrichtung. Ja, das klingt nach viel „Merken“ in einer Extremsituation, aber mit klarem Kopf und Ruhe kannst du dir mehr Details merken, als du zunächst denkst.
Sobald der oder die Tatverdächtigen verschwunden sind und du in Sicherheit bist, kontaktiere sofort die Polizei. Nutze dazu auch öffentliche Gebäude, Tankstellen, Supermärkte und Geschäfte in der Nähe oder Passanten, die dir mit einem Telefon weiterhelfen können. Wenn du dich in der Natur aufhältst, versuche, andere Wandernde zu finden und sichere Gebiete aufzusuchen. Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste.
Mache dir möglichst Notizen zu den Einzelheiten, die du dir über die Person gemerkt hast, oder gehe sie noch einmal im Kopf durch, damit du der Polizei eine genaue Beschreibung des Geschehens geben kannst. Je schneller die Polizei informiert wird, desto größer sind die Chancen, die Täter zu fassen.