Bevor ich 2013 die Sport- und Jugendentwicklungsorganisation PlayHandball ZA gegründet habe, arbeitete ich 2009 selbst als Freiwillige in einer ähnlichen Organisation in Südafrika. Diese Erfahrung veränderte mein Leben. Nicht sofort, aber doch nachhaltig. Sie hat mich motiviert, 2012 nach Südafrika zurückzukehren und meiner Leidenschaft für Sport und Entwicklung zu folgen.
Durch meine Arbeit in der Gemeinde wurde mir klar, dass Entwicklung bei den Menschen beginnt, bei motivierten und gutherzigen Menschen, die etwas verändern wollen. Und als Mannschaftssportlerin weiß ich, dass ohne das Team nichts geht. Es mag großartige Technologien geben, aber gerade im Sport und in der Entwicklung brauchen wir Menschen, die alles zusammenhalten und uns helfen, zu wachsen und erfolgreich zu sein.
Als ich PlayHandball ZA gründete, hatte ich noch keine Ressourcen. Also suchte ich nach anderen Freiwilligen, die uns helfen würden, die Idee des Handballs in Südafrika zu verbreiten. Menschen, die hinter anderen kleinen gemeindebasierten Organisationen außerhalb Südafrikas standen, wandten sich an mich, um Zugang zu Ressourcen zu erhalten, in meinem Fall zu Know-how, Ausrüstung und Menschen, die bei der Entwicklung des Handballs helfen konnten.
Ich erkannte den Bedarf an qualifizierten Freiwilligen, die die Organisationen und damit auch die lokalen Trainer und Koordinatoren bei der Entwicklung des Sports unterstützen. So entstand die Idee zu COACH ABROAD.
Ich habe selbst als Freiwillige in den Cape Flats in Kapstadt gearbeitet und mit PlayHandball ZA über ein Jahrzehnt mit Menschen und Basisorganisationen in Südafrika, Kenia, Simbabwe, Botswana und darüber hinaus zusammengearbeitet. Dabei habe ich viel über die Bedürfnisse und Herausforderungen von Sportprojekten gelernt.
Ich möchte diese Erfahrungen bei COACH ABROAD einbringen, um sinnvolle Erlebnisse für Sport-Freiwillige aus dem Ausland zu schaffen. Ich möchte sie mit Menschen in gemeindebasierten Projekten zusammenzubringen und diese Organisationen dabei zu unterstützen, mehr Sportmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in ihren Gemeinden anzubieten.
- Ehemalige Handball-Bundesligaspielerin
- Non-Profit-Gründerin und Leiterin von Play-Handball.org
- Expertin, freiberufliche Beraterin und Dozentin für „Sport (für) Entwicklung und Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE), Schwerpunkt Handball
- Beraterin und Projektleiterin in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
- Lehrbeauftragte an der Leuphana Universität zum Thema BNE mit Sport
- Initiatorin der ersten Handball- und Bildungsturnierserie in Südafrika
- Herausgeberin der Spielesammlung „Umwelt bewegen“
Als selbstständiger Grafik- und Webdesigner hatte ich in den letzten Jahren das große Glück bzw. die Möglichkeit, meiner großen Leidenschaft nachzugehen: Als digitaler Nomade verschiedene Länder und Städte dieser Welt zu besuchen. Dabei habe ich neben meiner Heimatstadt Hannover meine zweite große Liebe gefunden, einen Ort, der mich immer wieder fasziniert und begeistert: Kapstadt.
Die Chance, Neues zu sehen, zu erkunden und zu lernen, hat meinen Blick auf die verschiedensten Dinge des Lebens stark verändert und geprägt. Abgesehen von stundenlangen Reisen und verpassten Flügen, viel zu lauten Hostels in Großstädten, brenzligen Situationen in dunklen Nebenstraßen, zahlreichen Sonnenbränden oder auch unbekanntem Streetfood mit anschließender Magenverstimmung – ich würde alles wieder genau so machen. Natürlich nicht alles, aber das meiste.
Dazu gehörte zum Beispiel das „Überlebenstraining“ in verkehrsuntauglichen Taxis in der smogverseuchten Innenstadt von Kairo, das Probieren unbekannter frittierter Insekten auf den lokalen Märkten in Bangkok oder die Verkostung lange gelagerten Rums direkt aus der Destillerie auf Barbados.
Dazu gehörte auch, die brütende Hitze in Dubai und im kalifornischen Death Valley halbwegs ohne Sonnenstich zu überstehen, die Ausgrabungen in Pompeji zu besuchen, in stundenlangen Gewaltmärschen durch jahrhundertealte Gebäude und Straßen in Rom, Athen und Istanbul zu laufen oder einfach nur die faszinierenden Kunstmuseen in Venedig, Madrid oder Florenz zu bestaunen.
Dazu gehörten Nackenschmerzen vom ständigen „nach oben schauen“ bei der Erkundung der Straßen von Manhattan, das Fahren durch die Straßenwüsten von Los Angeles und San Francisco während der Rush Hour, der Abstieg in den Grand Canyon in Arizona oder das „What happens in Vegas, stays in Vegas“-Gefühl in der unwirklichsten Stadt der Welt zu erleben.
Dazu gehörte auch, Zehntausende von Roadtrip-Kilometern auf den Sand- und Schotterpisten Südafrikas, Swasilands und Namibias auf dem Tacho zu sammeln, wilden Flusspferden und Elefanten am Okavango zu entkommen oder zwischen Melbourne und Sydney von Horizont zu Horizont zu fahren, ohne auch nur einem einzigen Känguru zu begegnen.
Dazu gehörte der unglaublich faszinierende und geschichtsträchtige Besuch Jerusalems mit seiner tausendjährigen und kontroversen Geschichte, die wilde Taxifahrt entlang hoher Betonmauern nach Bethlehem im Westjordanland oder meine Geburtstagsfeier mit Freunden am Ufer des Toten Meeres.
Dazu gehörte aber auch die für mich persönlich wohl wichtigste und nachhaltig beeindruckendste Station: der Besuch des Todeslagers Birkenau und des Konzentrationslagers Auschwitz in Polen – ein Ort, den man möglichst einmal in seinem Leben besucht haben sollte.
Unbekannte und „exotische“ Länder zu entdecken und abseits der Touristenpfade Stadtteile oder Wanderwege zu durchstreifen, ist einerseits äußerst spannend und faszinierend (wenn auch nicht immer ratsam und manchmal gefährlich). Auf der anderen Seite offenbart es häufig auch die Schattenseiten des jeweiligen Landes oder der Stadt, in der man sich befindet. Gerade diese Schattenseiten sind aber oft sehr lehrreich, meinungsbildend und lassen Dinge, über die man sich zu Hause vielleicht ärgert, oft in einem anderen Licht erscheinen.
Mit meiner Arbeit bei COACH ABROAD möchte ich junge Menschen ermutigen, hinaus in die Welt zu gehen, Verständnis für andere Lebens- und Verhaltensweisen zu entwickeln und Neues zu entdecken und zu erleben. Denn – verbunden mit dem Ziel, dabei auch noch Gutes zu tun – sind mehrmonatige Auslandsabenteuer für junge Menschen extrem wertvoll und können einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Sowohl bei ihnen selbst als auch bei den Kindern und Jugendlichen, die sie in einem der sozialen Projekte mit ihrem sportlichen Know-how unterstützen können.